Naturkatastrophen und Unwetter - Wenn das Wetter verrücktspielt | WDR Doku

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Published 2019-01-22
Wetterkatastrophen wird es in Zukunft häufiger geben. Da ist sich ARD-Meteorologe Sven Plöger sicher. Mehr Starkregen, der ganze Stadtteile überflutet. Stärkere Orkane, die Dächer abdecken und Bäume entwurzeln. Lang anhaltende Dürresommer, die der Landwirtschaft die Ernte verderben.

Das vergangene Jahr hat es gezeigt. 2018 war alles dabei: Orkan Friederike, Hochwasser von Königswinter bis Emmerich, sommerliche Dürre im ganzen Land, ein zerstörerischer Tornado in Viersen und Regen-Überschwemmungen in Wuppertal. So konzentriert, innerhalb eines Jahres hat es das noch nicht gegeben.

Die Dokumentation von Lothar Schröder blickt zurück auf die heftigsten Unwetter der letzten 25 Jahre. Ergänzt mit Analysen und Bewertungen von Sven Plöger. Oft reicht ein Stichwort und die Erinnerung an die Katastrophe kehrt zurück, wie beispielsweise Kyrill.

Am 18. Januar 2007 fegte der Orkan mit mehr als 200 km/h über das Land. 25 Millionen Bäume wurden allein in Nordrhein-Westfalen entwurzelt, die meisten davon im Sauerland und Siegerland. Kyrill kostete viele Menschen die Existenz und manche sogar das Leben.

Ein Erdbeben erschütterte die Aachener Region. Am 13. April 1992 wackelte die Erde und zerstörte viele Häuser in Heinsberg. Selbst am Rhein waren die Wellen zu spüren. Kreuzblumen des Kölner Doms stürzten zu Boden. Zwei Jahre später flogen an einem heißen Sommertag faustgroße Hagelkörner auf den Dom und die Stadt. Sie durchlöcherten Glasdächer und Fenster und zerbeulten tausende von Autos.

In Münster waren es zwanzig Jahre später "nur" Regentropfen, dafür eine unglaubliche Menge. Teilweise fielen 290 Liter auf den Quadratmeter und überfluteten in kurzer Zeit das gesamte Stadtgebiet. Es goss heftig und ohne Unterbrechung, von drei Uhr nachmittags bis Mitternacht. Zwei Menschen ertranken dabei, im Keller bzw. im Auto.

Der Jahrhundertsommer 2003 war genau das Gegenteil und das erste Wetterereignis, das Wissenschaftler in direkten Zusammenhang mit dem Klimawandel setzten. Mit 70.000 Toten war es eine der schlimmsten Naturkatastrophen in der Geschichte Europas. Von Mai bis September blieb es heißer und trockener als jemals zuvor.

Am 25. November 2005 ging eine Milliarde Tonnen Neuschnee auf das Münsterland nieder und blieb auch auf den Stromleitungen liegen. Unter der Last des klebrigen Schnees brachen 82 Masten zusammen - Stromausfall bei 250.000 Menschen. Ochtrup im nördlichen Münsterland bibberte fast eine Woche ohne Heizung und Strom.

Und denkt man in Köln an die Weihnachtszeit 1993 graut es heute noch vielen Menschen: Das Jahrhunderthochwasser. Schon zwei Tage vor Heiligabend standen Häuser in der Kölner Altstadt unter Wasser. In Bonn war der Ortsteil Beuel sogar 400 Meter landeinwärts geflutet. Das bedeutete für Tausende: Festliche Tage ohne Heizung und Strom.

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Ein Film für Heimatflimmern von Lothar Schröder. (2019)

All Comments (21)
  • @derkuckuck1531
    Die Bahn kommt aus dem Takt ... der war gut. Das schaffen die auch bei gutem Wetter regelmäßig :)
  • @timr.9924
    beachtlich der querschnittsgelähmte Landwirt. Ich habe mich schon oft gefragt ob ich mich auch so schnell und ob überhaupt fangen würde. Es gibt wirklich tolle Menschen. - Beeindruckend
  • @lunabalu5145
    dem Pensioner, der bei der freiwilligen Feuerwehr Nothilfe geleistet hatte, dem zolle ich meinen Respekt. Sehr positiver und sympathischer Mensch. Liebes WDR Team einer der besten, ehrlichsten Dokus die ich bislang sah. Danke
  • @Time4Technology
    Ich glaube die Erde rächt sich schön langsam an uns Menschen.
  • @Skylda
    Stoßen wir alle mal auf die tollen Feuerwehrmänner an! Danke das ihr so tolle Arbeit leistet und sogar euer Leben riskiert! Ehrenmänner. <3
  • @luisvneumann
    Sven Plöger ist und bleibt eine lebende Legende
  • @Morpheus2209
    216 Züge kommen aus dem Takt. Also wie jeden Tag.
  • @ellam3184
    Und wieder ein Grund mehr für jeden normalen Tag dankbar zu sein...
  • @MovieFan1000
    Schön das es noch Menschen gibt die anderen Menschen helfen.
  • @Patrick-sz5dk
    An den Sommer 2003 kann ich mich noch sehr gut erinnern (damals war ich 11 bzw. 12 Jahre alt). Reihenweise sind die Leute bei den Temperaturen umgekippt, manche davon sind leider nicht mehr aufgestanden. Die Schwimmbäder waren übervoll, an den Tankstellen und Kiosken bekam man keine gekühlten Getränke mehr, weil sie entweder restlos ausverkauft oder die Kühlungen ausgefallen waren. Und unser nächster größerer Fluss - die Salzach - führte praktisch kein Wasser mehr, man konnte an einigen Stellen durch die Salzach über die Grenze nach Österreich gehen, ohne nasse Schuhe zu bekommen. Für uns als Kinder war es der Sommer unseres Lebens, für andere eine einzige Katastrophe.
  • @steffen1182
    2003 Rekordsommer? Was ist mit 2018? Zeit für eine neue Doku
  • @dearseall
    Was ich verrückt finde (aber ich bin auch nur ein Bergbauernkind): dass man in Zeiten der massiven Lebensmittel-Überproduktion immer noch Ställe baut und genehmigt, die nicht ohne Technik auskommen können.
  • Liebes WDR, das war eine richtig tolle, beeindruckende und rührende Dokumentation, die sehr eindrucksvoll aufgezeigt hat, zu was die Natur im Stande ist und das wir Menschen eben nicht alles beherrschen. Vielen Dank für diesen tollen und rührenden Beitrag!
  • @franzis.c
    Meinen größten Respekt an alle die immer mit anpacken sei es Polizei, Feuerwehr, Rettungskräfte oder einfach nur unsere Mitmenschen. Respekt! Und was auch schön ist von den Söhnen des Mannes an die Menschen zu denken die arbeiten müssen und kein Weihnachten feiern können, denen eine kleine Freude zu machen!
  • Respekt und danke an alle Einsatzkräfte, die selbst lebensgefährlichen Situationen ausgesetzt sind
  • @TobePhotography
    Es ist schon beeindruckend, was Mutter Erde uns da für Naturgewalten liefert! 🔥😎
  • @Elassar108
    "Hör auf zu filmen ich hab Todesagst" Aber n Döner fressen.
  • @roman2mvp
    Wohl eher "Wenn der Mensch verrückt spielt und die Natur sich wehrt"
  • @kessler0815
    Irgendwann muss die Natur uns ja mal zeigen wer hier der Chef is