Demenzkranke ins Heim statt zu Hause? – Angehörige zwischen Erlösung und Schuldgefühlen | Puls | SRF

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Published 2023-05-08
Zehntausende Demenzkranke leben zu Hause – aufopfernd betreut von Angehörigen, die mit der Zeit an ihre Grenzen stossen. Ein Heimeintritt weckt Ängste und Schuldgefühle, kann aber eine Chance und Erlösung sein. «Puls» zeigt auf, wie der Schritt gelingt und was ihn herausfordernd macht. Moderatorin Daniela Lager begleitet einen Angehörigen.

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🤷‍♀️🤷‍♂️ Wann ins Heim? – Die Suche nach dem richtigen Zeitpunkt
Der Fall ist typisch: Ein frisch pensionierter Ehemann betreut jahrelang seine demenzkranke Frau. Das wird zur 24-Stunden-Aufgabe, die ihn ans Ende seiner Kräfte bringt. Wann ist der Heimeintritt unausweichlich? Die Entscheidung ist schwierig für Angehörige, kann aber eine Wende zum Guten sein. «Puls»-Moderatorin Daniela Lager begleitet den 70-jährigen Hans Hunziker, der seine Frau ins Heim brachte. Seine grösste Angst vor dem ersten Besuch: Kennt sie ihn noch?

🏡🏥 Welches Heim soll es sein? – Die Suche nach dem passenden Angebot
Die Auswahl eines passenden Heims stellt Angehörige vor grosse Herausforderungen. Viele Kriterien beeinflussen die Wahl, sei es die Nähe zum alten Wohnort, die Symptome, die Warteliste. Alle Kantone haben inzwischen besondere Heimplätze für Demenzkranke. Muss es in jedem Fall eine geschlossene Abteilung sein? Oder wäre auch ein gewöhnliches Pflegeheim geeignet? Zielführend bei der individuellen Suche sind Besichtigungen, Erfahrungen von Bekannten oder der Rat von Fachstellen.

🏠🚚 Das Heim wechseln? – Wann sich ein Umzug für Demenzkranke lohnt
Demenzkranke können nicht sachgerecht darüber Auskunft geben, ob sie im Heim gut behandelt und betreut sind oder nicht. Was sollen Angehörige tun, die einen schlechten Eindruck haben und verunsichert sind? Fehlt das Vertrauen aus handfesten Gründen, wird der Heimwechsel eine Option, auch für betagte Demenzkranke. «Puls» ist dabei, als eine Nichte ihre demenzkranke Tante in ein neues Heim überführt. Lohnt sich der Kraftakt?

🛌🧳 Versorgungslücken – Wohin können «schwierige» Demenzkranke?
Nicht alle Demenzkranken sind in jedem Heim willkommen. Schwierig wird es bei Demenzformen mit überdurchschnittlichem Betreuungsbedarf, zum Beispiel bei sehr aggressivem Verhalten. «Puls» geht der Geschichte eines Betroffenen nach, der an einer besonders schwierigen Demenzform erkrankte, was zu einer Odyssee durch Heime und psychogeriatrische Stationen führte – aufreibend für seine Angehörigen.


👀 Direkt anschauen:
00:00 Einleitung
01:39 Nach 47 Ehejahren durch die Demenz getrennt
06:08 Ursachen und Folgen einer Demenz
08:12 Ins Heim bringen oder nicht?
09:55 Umgezogen, weil es nicht gepasst hat
14:15 Wiedersehen nach den ersten zwei Wochen Trennung
19:35 Schwierige Pflegeplatzsuche für «schwierige» Demenzkranke
23:13 Neuer Alltag nach dem Heimeintritt der Ehefrau
30:26 Vier Tipps für Angehörige von Demenzbetroffenen


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◾ Leitung: Thorsten Stecher
◾ Redaktion: Martina Lichtsteiner, Daniel Hilfiker
◾ Moderation: Daniela Lager

© 2023 SRF

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Das ist Puls:
Das Gesundheitsmagazin «Puls» berichtet aktuell und hintergründig über Themen aus den Bereichen Medizin, Psychologie, Ernährung und Fitness. «Puls» fragt kritisch nach belegter Wirkung und Nebenwirkungen. Der konkrete Nutzen für das Publikum steht dabei im Zentrum. Jeden Montag um 17:30 eine neue Folge von «Puls»


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All Comments (21)
  • @Windeslied
    Ich arbeite auf einer Demenzstation als Sozialbetreuer, bin mit ganzem Herzen dabei. Meine Erfahrung ist, daß es irgendwann Zuhause nicht mehr geht. Der Partner geht sonst selber kaputt daran. Auch zeigt sich die Krankheit in vielen Facetten und die Körperpflege alleine Zuhause, überfordert schnell. Wir müssen die Heime so schön und liebevoll wie möglich machen.
  • In den 90ern, als ich noch bei meinen Eltern lebte, haben wir meinen dementen Grossvater zwei Jahre zuhause betreut. Nachdem einige richtig gefährliche Dinge passiert sind, mussten wir ihn schweren Herzens ins Pflegeheim geben. Die ganze Situation war vor allem für meine Mutter sehr belastend. Doch schlussendlich war es für alle besser so.
  • Ich arbeite in einer demenz wg und weiss das es für die Angehörigen ein schwerer Schritt ist seine liebsten dort hin zu bringen aber man schafft es allein irgentwann nicht mehr
  • @nicolasligny
    Unglaublich berührend diese Geschichten. Ich will mir nicht vorstellen wie mich das mitnehmen wird, falls ich mal betroffen sein sollte... Danke SRF
  • @carola_sonst
    Sehr guter Beitrag aus meiner Sicht v.a. mit praktischen Tipps. Ich arbeite als Ergotherapeutin auch mit Klient*innen mit Demenz und sehe den enormen Bedarf an guten, menschlichen Pflegeplätzen. Ich hoffe in Zukunft auf mehr flexible Wohnangebote mit einfühlsamem Pflegepersonal. ⚘️
  • @Trisha_3
    Bin tief bewegt und mir laufen die Tränen 😢 . Danke für diesen wertvollen Beitrag 🙏🏼 . Danke aber auch für diesen erfrischenden Abschluss mit der Töfffahrt liebe Daniela Lager - mega cool 🤩
  • Keiner Will das aber wenn es nicht mehr geht was soll man tun.
  • @solesuna
    Wir hatten auch einen Fall in der Familie. Die Frau wollte und wollte nicht loslassen, obwohl sie selbst schon krank und komplett überlastet war. Nach 2 Monaten im Heim hatte der Mann sich so gut es geht eingelebt aber sie war bis zum Schluss nicht zufrieden. Die Pfleger und Ärzte haben in ihren Augen alles falsch gemacht und nicht richtig gekümmert, sie gibt ihnen sogar die Schuld, dass ihr Mann nach einem Jahr im Heim verstorben ist. Er war schon lange krank und fast 90. Durfte mitarbeiten, hatte wieder viel mehr Bewegung und konnte Handwerken, was er zu Hause schon lange nicht mehr konnte. Er war rundum gut versorgt und konnte vieles selbst entscheiden, was er zu Hause nicht mehr konnte.
  • Ich bin so froh das ich in Rente gehen konnte und meine Mutter zu Hause versorgen kann. Ich weiß das nicht jeder dieses Glück hat.
  • Diese Entscheidung musste ich für meine Mutter auch treffen. Obwohl ich weiss, dass es keine andere Lösung gab und ich ihr einen Platz in einem der besten Demenz-Zentren organisieren konnte, schwingen bis heute Schuldgefühle mit. Selbst nach ihrem Tod.
  • Berührende Doku😕Kenne es leider aus eigener Erfahrung. Lebte mit Tante und Grosi im selben Haus. Leider erkrankte mein Grosi an Demenz… irgendwann ging es nicht mehr mit ihr zuhause. Da wir beide 100% arbeiteten und sie durch den Tag nicht betreuen/überwachen konnten. Als sie das Haus verliess und nicht mehr zurück fand und die bestellten Mahlzeiten der Spitex nicht mehr ass, wurde es Zeit fürs Heim. Sie wollte nicht gehen, es war eine schwere Zeit für alle. Wir haben alle gelitten. Sie verstarb dann nach 3 Jahren im Heim. Wir habe Sie oft besucht, am Schluss erkannte sie uns kaum noch.
  • Das Thema kenne ich leider auch 😟 Momentan doppelt, und im einen Fall wurde noch keine Lösung gefunden, was v.a. an der dementen Person selber liegt 😫
  • Mir graut es auch davor, wenn es bei meinem Grosi mal so weit ist. Ihr ist Selbstbestimmtheit extrem wichtig. Ich hoffe, sie wird das packen.
  • Sehr hart, keine Kraft meh zha und sich abgranze und schlachte Gwüsse dass me usruebe und entspanne chan und nümme mag. Der Mensch das me liebt, muess fremdbetreut werde und usziehe, will me salber nümme mag und Kraft nöd langet für zwei. Sie werdet abgschobe, aber möd us Glichgültigkeit sondern damit me qualitäts Zit zamme verbringe chan, wenn mehr als Anghöriger, usgriebt isch. Mein Respekt 🙏
  • @flexflex3834
    Bin 21 jahrealt und musste meine mutter auch ins heim schiken. Es ist nicht leicht auch mit so jungenjahren.
  • Ein hartes Thema und Heim ist nicht gleich Heim. Wenn es geht würde ich keinen Angehörigen in ein Heim bringen. Es gibt eine Ausnahme wo ein Angehöriger nicht zu Hause bleiben kann. Das ist wenn er aggressiv wird, dann sollte man schon aus Eigenschutz den Angehörigen in professionelle Hände geben.
  • Very educational , a new learning experience how to deal with Alzheimer’s…..couldn’t totally understand the language, but the expression of the people indicated a positive reaction to new circumstances, 🙏 grateful to learn more about Demenz ❤️🧑‍🎨🦋🇺🇸