Freiwillige im Einsatz: Sie riskieren für dich ihr Leben | Die andere Frage

Published 2024-07-04
Unwetter in Bayern 2024: Starkregen hat Ende Mai für heftige Überschwemmungen gesorgt. Im Hochwasser im Einsatz: Die freiwillige Feuerwehr und viele weitere ehrenamtliche Helfer. Die Situation vor Ort war oft brenzlig: Die Donau bei Passau ist auf fast 10 Meter angestiegen, bei Pfaffenhofen gab es gleich mehrere Dammbrüche. 6 Menschen starben. In diese lebensgefährliche Lage gehen die Ehrenamtlichen vom THW, der freiwilligen #Feuerwehr, DLRG und Co. Und auch wenn das Wasser wieder weg ist: Sie bleiben, um bei den Aufräumarbeiten zu unterstützen. Wie aufgeschmissen wäre der Katastrophenschutz ohne das Ehrenamt? Wir fragen in unserer Doku: Retten Ehrenamtler uns allen den Arsch?

In Deutschland wird der Katastrophenschutz fast ausschließlich von Ehrenamtlichen getragen. Zu 90%, schätzt das Bundesamt für Katastrophenschutz. Das hat einige Vorteile: Die Ehrenamtlichen kennen oft die Gegend, in der sie eingesetzt werden und haben gute Kontakte in die Region. Sie sind sehr gut ausgebildet. Und: Ein hauptamtlicher Katastrophenschutz in der Stärke ist kaum zu bezahlen. 1,7 Mio. Ehrenamtliche arbeiten im Katastrophen- und Zivilschutz.

Die Videobeschreibung für mehr Barrierefreiheit zu unserem Film findet ihr im zweiten Kommentar unter dem Video.

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WEITERFÜHRENDE QUELLEN UND LINKS
Zahlen zum Ehrenamt: mit-dir-fuer-uns-alle.de/ehrenamt/

So läuft Katastrophenschutz ab: reportage.wdr.de/katastrophenschutz-eure-fragen-zu…

Bericht der Innenministerkonferenz zum Ehrenamt im Katastrophenschutz: www.innenministerkonferenz.de/IMK/DE/termine/to-be…

Berichterstattung zu den Hochwassern:
www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/Hochwasser-in…
www.mdr.de/nachrichten/sachsen-anhalt/chronologie-…
www.tagesschau.de/inland/hochwasser-saarland-regen…
www.tagesschau.de/inland/hochwasser-passau-102.htm…

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KAPITELMARKEN
00:0000:42 Intro
00:4201:43 Wie heftig das Unwetter in Bayern 2024 war
01:4302:10 Wie viele Ehrenamtler sind in Deutschland im Einsatz?
02:1003:38 Mangelnder Respekt – unterwegs auf Deichwache mit der DLRG
03:3804:34 Einsatzleitung Wasserrettung: Wer hilft denn sonst?
04:3405:27 Mehr Einsätze: Hochwasser in den letzten Monaten
05:2706:28 Im Einsatz für die Freiwillige Feuerwehr – Kathi in Irsching
06:2808:04 THW & Co – was für die Freistellung vom Job gilt
08:0409:01 Bayrisches Rotes Kreuz: Adrenalin bei der Einsatzleitung
09:0110:18 Ohne Ehrenamt geht nichts - Lob vom Landrat Pfaffenhofen
10:1811:17 Emotionaler Abschied von Helfern in Baar-Ebenhausen
11:1711:45 Fazit

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MUSIK
Operational Readiness – Hennry Arve
Headlights – Alan Walker (feat. KIDDO)
Not Afraid – Eminem
Verschwendete Zeit – 01099
Mama hat gesagt – SDP & Sido & Esther Graf
Sunroof – Nicky Youre & Dazy
The Road Home – Matt Bierwagen
You Can Do It – Tihomir Hristozov Goshev

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TEAM
Reporter: Jakob Rhein
Autorin: Tasja Demel
Redaktion: Lara Enste, Jonas Wixforth
Kamera: Julia Hombach
Schnitt: Taiyo Pfeiffer
Grafik: Henri Katzenberger
Sprecher: Andreas Josef

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Wir stellen für euch die ANDERE Frage – jeden Donnerstag.

#dieanderefrage wird produziert vom WDR-Newsroom für funk. funk ist ein Gemeinschaftsangebot der Arbeitsgemeinschaft der Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland (ARD) und des Zweiten Deutschen Fernsehens (ZDF). Go.funk.net/impressum

All Comments (21)
  • Like = Respekt für die Ehrenamtler! Schreibt mal in die Kommentare, was ihr den freiwilligen Helfern gerne sagen würdet!
  • @spacedriver256
    Ohne das Ehrenamt wäre Deutschland verloren. Und die Wertschätzung seitens des Staates ist ein Witz.
  • Ich weiß ja nicht wer sich da an den Effekten ausgelebt hat aber die ersten 40 Sekunden sind ja so unangenehm anzuschauen von diesen Slowmos oder Farbeffekten
  • @Poxdorf1996
    Ich war auch in in Irsching durch das Thw im Einsatz. Und ich hab so einen Respekt vor Kathi der Einsatzleiterin. Das hat sie so unfassbar gut gemacht.
  • Als Retter gekommen, als Freunde gegangen nach der Katastrophe und dem Einsatz! 👍
  • @Srandgaenger
    Katastrophenschutz ist sicher wichtig, aber der kleinste Teil der Arbeit von Feuerwehr und Hilfsorganisationen. Nicht falsch verstehen, ich liebe die Tätigkeit in meiner Gesellschaft. Sie hat neben der Rettung von Menschen noch andere wichtige Funktionen: - Sie bringt sehr unterschiedliche Menschen zusammen, die sich wahrscheinlich sonst nie so begegnen würden. Damit sind die Organisationen für die Gesellschaft sehr sehr wertvoll. - Man lernt unfassbar viel. Manches kann man beruflich verwerten. - Ich muss mich im Beruf über Kleinkram nicht aufregen, weil ich schon echte Probleme und Notlagen gesehen habe.
  • @mathiassen446
    Es wurden drei wichtige Themen vergessen: 1. Ausbildung: Es gibt extremen Zuhör- und Bedarf an Ausbildung. Man wartet mindestens fünf Jahre auf einen Lehrgang. 2. Materialmangel: Ob es sich um kleine oder große Sachen handelt, persönliche Bekleidung oder fehlende Fahrzeuge. 3. Nachwuchsmangel: Es will doch keiner mehr Feuerwehrmann oder THWler werden. Es hat keiner Lust dazu.
  • Nicht nur in Katastrophenlagen sind wir gefordert auch das Tägliche Geschäft fordert den Ehrenamtlichen viel Zeit. Zur Feuerwehr gehören auch Einsätze (Wohnungsbrand, Verkehrsunfälle, etc.), Übungsdienste und so weiter…. Ich selber bin in einer Feuerwehr die 1-2 Einsätze die Woche haben und jede Woche einen Übungsdienst durchführt. Dazu bin ich auch ehrenamtlich beim DRK und mache regelmäßig Sanitätsdienste auf Großveranstaltungen, besetzten den Helfer vor Ort und führen Übungsdienste durch. Dazu kommt die Regelmäßige Vort- und Weiterbildung bei Lehrgängen auf Kreis und Landeseben. Das sind ca. 10-14 Stunden die Woche nur fürs Ehrenamt in meiner Freizeit.
  • Bin selber bei der Feuerwehr und finde es wichtig etwas für die Gesellschaft zu leisten
  • @matti1369
    Bin bei der Feuerwehr und BRK Bereitschaft. Das Thema ist sehr wichtig. Der Katastrophenschutz und die Einsatzkräfte sollten besser ausgestattet werden und auch genügend Reserven müssten vorhanden sein
  • 😊unterstützung und respekt ja wunderbar und kürzungen beim der finanziellen förderung Danke Herr Lindner! Gut dass wir keine steuerhinterzieher verfolgen sondern einfach beim katastrophenschutz sparen
  • Videobeschreibung für Menschen mit Sehbehinderung 00:0000:36 Intro: Zusammenschnitte aus dem Film, Interviewsequenzen und Bilder aus Katastrophengebieten in Deutschland. Die Filmfrage wird eingeblendet: Retten Ehrenamtler uns allen den Arsch? 00:4201:46 Es werden Aufnahmen von überfluteten Straßen gezeigt, durch die Fahrzeuge fahren. Einblendung der Ortsmarke Baar-Ebenhausen. Zwei ältere Frauen und ein Junge sitzen in einer Traktorschaufel und werden durch die überflutete Straße gefahren. Zwei Feuerwehrfrauen gehen einen Weg entlang, danach wird ein Feuerwehrmann interviewt. Eine Gruppe Feuerwehrleute wird vor Rettungsfahrzeugen gefilmt. 01:4702:09 Einblendung Infografik „Wie viele Ehrenamtliche arbeiten im Katastrophenschutz?“. Rechts Einblendung eines Fotos von Hilfskräften. Links erscheint in weißer Schrift auf grünem Hintergrund die Zahl 1,7 Mio. Es erscheinen nacheinander vier Figuren in schwarzer Feuerwehruniform, in blauer Uniform vom Technischen Hilfswerk, in blau-roter Uniform mit gelber Schwimmweste von der Deutschen Lebensrettungs-Gesellschaft und in roter Sanitätsdienst Uniform. Darüber erscheint der Schriftzug „90% aller Einsätze“. 02:1003:37: Zwei Frauen in roter DLRG-Uniform ziehen sich auf einer Straße Schwimmwesten an. Sie nehmen ein Funkgerät mit und laufen zu einem Deich. Sie treten in schlammigen Sand und werden daraufhin interviewt. Schnitt auf einen Radfahrer, der auf dem Deich fährt. Julia und Selina laufen dem Radfahrer hinterher. Dieser dreht daraufhin um und fährt im Gespräch mit den Helferinnen wieder vom Deich. Selina wird interviewt, im Hintergrund steht ihre Kollegin Julia. 03:3804:33: Der Reporter und Josef vom DLRG sitzen auf einer Bierbank, die auf einem Parkplatz steht. Nach dem Interview sieht man eine Gruppe Feuerwehrleute eine Straße entlanglaufen. 04:35 - 05:09 Es werden Bildern aus verschiedenen Hochwassern in ganz Deutschland gezeigt. Dann kommt ein Interview-Ausschnitt von Bundeskanzler Olaf Scholz, wie er in einem Hochwassergebiet ein Statement vor der Presse abgibt. Es folgt ein Zusammenschnitt von Einsatzfahrzeugen, die im Dunkeln mit Blaulicht über eine Straße fahren. 05:2806:26 Ortseinblendung Irsching. Rote Spinde sind zu sehen. Auf Ihnen liegen aufgereiht Feuerwehrhelme. Ein Zusammenschnitt von essenden Helfern vom THW, schmutzigen Einsatzfahrzeugen auf einem Parkplatz und Kathie Kraus, die Kommandantin der Freiwilligen Feuerwehr Irsching. Kathi wird interviewt.im/ Hintergrund sieht man Einsatzfahrzeuge vom THW, einen Traktor und einen Maibaum. 06:2707:23 Der Reporter geht, gefolgt von zwei Männern in blauer THW-Uniform, zwischen einem Feld und THW-Fahrzeugen entlang. Dicke Wasserschläuche liegen auf dem Feld und pumpen Wasser. Dann wird einer der Männer vom THW interviewt. Danach wird gezeigt, wie die Schläuche das Wasser aus dem Fluss abpumpen. Sandsäcke liegen am Wegrand. Ein Radfahrer fährt durch eine große Pfütze. Auf einer Brücke interviewt der Reporter zwei junge Männer in THW Uniform. 07:2408:03: Infografik „Wie ist die rechtliche Situation der Ehrenamtlichen?“: Auf grauem Hintergrund erscheint ein Bild von zwei Feuerwehrleuten, die gemeinsam einen Schlauch halten. Rechts vom Bild erscheint ein grüner Haken und darunter eine Grafik eines Geldbündels. Auf demselben Hintergrund erscheint ein neues Bild von einem in die Kamera blickenden DLRG Tauchers. Rechts vom Bild erscheinen 16 Gesetzbücher mit jeweils einem Paragrafensymbol und dem Titel „Katastrophenschutzgesetz“. Darauf folgt eine Grafik eines rot blinkenden Blaulichts. Beide Symbole verschwinden und werden durch drei pinke Fragezeichen ersetzt. Wieder wechselt das Bild und das Zitat erscheint „In der Gesamtschau ist zur Helfergleichstellung bundesweit eine überwiegend positive Bilanz zu ziehen, die in Teilbereichen noch Verbesserungspotential erkennen lässt.“. 08:0409:01 Ortseinblendung Reichertshofen. Benedikt vom Bayerischen Roten Kreuz steht mit blauer Warnweste vor einem Flip-Chart mit Karte. Er zeigt mit einem roten Stift auf einen eingekreisten Bereich. Drei Männer stehen vor der Karte und hören Benedikt zu. Benedikt steht vor einer anderen Karte und wird interviewt. 09:0210:19 Es werden Bilder von übergetretenen Flüssen gezeigt. Dann folgt ein Interview mit dem Landrat von Pfaffenhofen, Albert Gürtner. Im Hintergrund ist verschwommen ein Feuerwehr- und ein Notarztfahrzeug zu erkennen. 10:2010:53 Ortseinblendung Baar-Ebenhausen. Eine trockene Straße mit Einfamilienhäusern ist zu sehen. An der Straße und in den Vorgärten stehen Unrat und sehr viele blaue Müllsäcke. Der Müll wird in Nahaufnahme gefilmt. An einem Müllcontainer steht eine Frau und spricht ins Mikrofon. Am Ende des Gesprächs hat sie Tränen in den Augen. 10:5411:16 Feuerwehrfahrzeuge fahren eine Straße entlang, an der Feuerwehrleute stehen, jubeln und klatschen. Man hört Feuerwehrsirenen und im Hintergrund sind Einfamilienhäuser. Vor einer Feuerwehrstation wird ein junger Mann interviewt. 11:1711:45 Das Video endet mit einem Zusammenschnitt aus den interviewten Helfern sowie weiteren Einsatzkräften und Fahrzeugen von THW, DLRG und Feuerwehr.
  • @Dave-pc6rk
    Unser System ist halt so, da sind andere Länder auch teilweise neidisch drauf das die meisten Aufgaben von Ehrenamtlichen gemacht werden. Gut, das es mit der Ungleichmässigkeit bei privaten Hilfsorganisationen angesprochen wird! Das sollte dringend der Vergangenheit angehören das manche nicht eindeutig einfach zum Einsatz können. ... Die junge Dame in der 6. Minute: Respekt sich da hinzustellen als Führungskraft. Da wird sicher einiges an Gegenwind sein wo sie sich durchsetzen muss. Trotzdem hab ich da bedenken, das man mit dem Alter noch gar keine Lebenserfahrung und viel Einsatzerfahrung hat, selbst wenn man die Lehrgänge bestanden hat.
  • @tigerusmc4999
    6:00 natürlich kann jeder was werden, doch soll nicht jeder was werden und das muss offen und klar kommuniziert werden, nur weil man in eine Feuerwehr "hineingeboren" wird, durch die vorherige Kommandantschaft eines familiären Kontaktes, heißt es nicht, dass man für diese Position auch die richtige Fachkraft ist.
  • @mathiassen446
    Ja, der Arbeitgeber muss dich freistellen, aber das sagt dir auch deine Grundausbildung. Du willst dich auch nicht mit deinem Arbeitgeber verscherzen. Dann musst du echt aufpassen, weil es noch kein Gerichtsurteil gibt, weil du etwas selber erkämpfen müsstest.
  • @puo2123
    Katastrophenschutz ist auch bei weitem nicht das einzige wurum sich die genannten Organisationen sich kümmern. Der kommt aktuell on top drauf
  • @bofh8846
    Leider wurde im Film nicht erwähnt, daß teilweise 100h Ausbildung erfolgen bevor 1h Einsatz geleistet wird. Die Zeit ist reine Freizeit der Ehrenamtler und wir in keiner Weise entschädigt. Es gibt zu dem auch ar eingeben, die lieber keine KatS Ehrenamtler einstellen, da diese ohne Vorankündigung auch mehrere Tage von der Arbeit vern bleiben oder mehrere Wochen im Jahr auf Lehrgänge fahren.
  • @Firefighter2539
    Zum Kommentar des Landrates. Ja ohne Ehrenamt ist das System nicht darstellbar. Man könnte aber mit verhältnismäßig wenigen hauptamtlichen Kräften in Schlüsselpositionen und einer landes- oder gar bundeseinheitlichen Behördenstruktur bei Brand- und Katastrophenschutz eine extreme Effizienzsteigerung erzielen.