Gendern wissenschaftlich geprüft

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Published 2024-05-08
Das Thema “Gendern” ist eines dieser Streitthemen, bei denen es sehr schnell unsachlich und emotional wird, Freunde und Freund*innen der Sonne. Manche haben da vielleicht eine klare Meinung, andere fragen sich vielleicht, was die Aufregung eigentlich genau soll. Wie so oft kann Forschung helfen! Wir schauen uns an, was wissenschaftliche Studien über verschiedene Formen der Gendersprache verraten und sortieren die Debatte einmal ganz sachlich, unaufgeregt und wissenschaftlich. Cheers!

INHALT
00:00 Intro
01:05 How did we get here?
04:33 Stört Gendern sprachlich?
14:43 Was bringt Gendern?
20:19 Persönliche MAInung
22:53 Die goldene Kommentar-Formel

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Eine Produktion von Mai Thi Nguyen-Kim und der bildundtonfabrik für ZDFneo.
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All Comments (21)
  • @maithinkx
    📢 ACHTUNG FEHLER: 1. Bei 10:28 sagen wir übers Citadels-Experiment, die Unterschiede sowohl für Verständlichkeit als auch für Schwierigkeit der Wörter seien nicht signifikant gewesen. Das war falsch, bei Verständlichkeit gab es einen signifikanten Unterschied, wie man auch im markierten Text bei 11:00 sehen kann. Der ging allerdings in die gleiche unerwartete Richtung, wie wir es für Satzbau und Ästhetik besprochen haben: Der Text mit Gendersternchen wurde als besser verständlich bewertet als der ohne Gendersternchen. Danke an @ombagi1386 für den Hinweis! 🍪 2. Bei 0:25 nennen wir das Verbot bestimmter Arten des Genderns in bayerischen Behörden ein „Gesetz“ – es handelt sich aber um eine Änderung der Allgemeinen Geschäftsordnung für die Behörden des Bundeslandes. Weitere Fehlerfuchsawards gehen an @duffy666 und @cstr4519, die uns auf falsche Achsenbeschriftungen aufmerksam gemacht haben. Die konnten wir glücklicherweise noch korrigieren.
  • @RealNelsonC
    Der Begriff "gendergerechte Sprache" an sich ist schon falsch, weil er eine Wertung beinhaltet. Dadurch wird ausgedrückt, dass Menschen, die nicht gendern, ein Gegner von Gleichberechtigung seien, weswegen man grundsätzlich von "Gendersprache" sprechen sollte. Der Kernpunkt des Genderns liegt in einem großen Irrtum, nämlich der Gleichsetzung von „Genus“ und „Sexus“. Das grammatische Geschlecht hat nichts mit dem biologischen Geschlecht zu tun. Nur, weil eine Minderheit in der Bevölkerung sich nicht angesprochen „fühlt“, heißt es noch lange nicht, dass sie nicht angesprochen werden. Das Deutsche verfügt über drei Genera: Maskulinum, Femininum und Neutrum. „Sexus“ bezeichnet dagegen eine biologische Eigenschaft, die nicht mit dem Genus verbunden werden kann. Ein Satz wie „Der einzige Verwandte, den er noch hat, ist seine Schwester„ könnte sonst gar nicht erst gebildet werden. Ein Substantiv, das mit dem Suffix „-er“ aus einem Verb gebildet wird, bezeichnet einfach eine Person (nicht Mann, nicht Frau, einfach Person), die die jeweilige Tätigkeit ausübt. Ein Wort wie „Lehrer“ entstammt also dem Verb „lehren“, und bedeutet keineswegs „Mann, der lehrt“, sondern „Person, die lehrt“. Dass davor ein männlicher Artikel steht, hat genau so wenig etwas über das Geschlecht der Person, die dahinter steht, zu sagen, wie der weibliche Artikel in „die Person“. Das generische Maskulinum ist lediglich die Grundform für movierte Wörter, die Funktions- oder Berufsbezeichnungen darstellen. Aus „Fahrt“ und „fahren“ wird „der Fahrer“ oder „die Fahrer“. Singular generisches Maskulinum, Plural im Femininum. Dabei ist mit „der Fahrer“ oder „die Fahrer“ jemand gemeint, der fährt. Also weder Mann noch Frau. Bei „Alle Verkehrsteilnehmer müssen an einer roten Ampel halten“ ist das Geschlecht der Verkehrsteilnehmer völlig irrelevant, denn es geht um Personen, die am Straßenverkehr teilnehmen. Wie unsinnig die Gleichsetzung von Genus und Sexus ist, belegen Fälle, in denen das generische Maskulinum nicht Personen, sondern Gegenstände bezeichnet, welche die mit dem Verbstamm bezeichnete Tätigkeit ermöglichen: der Schalt-er, der Wagenheb-er und der Feg-er. Man kann beobachten, dass Wörter automatisch feminin werden, sobald man das Suffix „-ung" anhängt (die Meinung, die Besprechung). Durch Anhängen des Suffixes „-ling“ wird jedes Wort maskulin (der Jüngling, der Abkömmling). Ein Wort bleibt feminin, wenn man das Substantiv „Kraft“ anhängt (die Arbeitskraft, die Hilfskraft), auch wenn die Arbeitskraft aus Personen verschiedenen Geschlechts bestehen kann. Wir sehen also, dass wir bei der Wortbildung entstandener Wörter keinerlei Aufschluss über das biologische Geschlecht erhalten (schön auch an der Umwandlung von Maskulinum zu Neutrum zu sehen bei „der Onkel“ zu „das Onkelchen“ oder bei der Umwandlung von Femininum zu Neutrum bei „die Magd“ zu „das Mädchen“). Das generische Maskulinum wird in letzter Zeit vermehrt als diskriminierend geframt. Letztendlich ist das Gendern eine selbsterfüllende Prophezeiung. Wenn man Menschen ständig einredet, dass sie nicht mit angesprochen werden, dann glauben sie es auch irgendwann. Wenn Gender-Befürworter sagen, dass man sich ans Gendern gewöhnen kann, kann man genauso sagen, dass man sich daran gewöhnen kann, dass das generische Maskulinum alle mitmeint, wie es auch der Fall ist. In der Grundschule sollte das generische Maskulinum gelehrt werden, jedoch mit dem ausdrücklichen Hinweis, dass sich das generische Maskulinum nicht auf die individuellen Personen bezieht, sondern auf den Begriff, unter den diese Personen fallen.
  • @zedoran
    Was auch immer man für eine Meinung zum Gendern hat, es zu verbieten oder zu erzwingen ist meiner Meinung nach immer der falsche Weg.
  • @RudiRennkamel
    Ganz ernst gemeinte Frage: Können die Ergebnisse nicht auch u.a. an der aufkommenden Diskussion liegen? Wie wäre die Diskrepanz der Antworten Anfang der 2000er gewesen? Bitte nicht falsch verstehen, ich bin absolut dafür Gleichberechtigung in die Sprache mit aufzunehmen etc. Auch wenn ich ehr der Theorie Folge, dass die Problematik im Erlernen der Sprache steckt (z.B. wenn in Kinderbüchern bei Pilot immer der Mann abgebildet ist - meine 3-Jährige Tochter hat dank neuer Bücher, die das besser machen dieses Problem nicht. Sie sagte letztens sogar "heute gehts zu Frau Arzt" - fand ich spannnend) Anyways. Frage bleibt, ist es nicht auch ein konstruiertes "Problem" wenn man das jetzt mitten in der Diskussion misst? Weil auch da geht ja ein wenig die Sachlichkeit verloren. Am Ende finde ich es persönlich wie im Video erwähnt häufiger irreführend als vorher, was aber auch daran liegt, dass ich ein Mann bin. Kann jetzt leicht behaupten, ich dachte immer es wären alle gemeint. War vielleicht nicht so. Dennoch war ich nun häufiger irritiert als von "Gäst*innen" die Rede war und da plötzlich diverse Menschen durchs Hotel liefen. Und um den Bogen zu schließen: Wäre ich das überhaupt, wenn da nicht so ein Fokus drauf wäre? Dann würde ichs vermutlich wieder einfach hinnehmen und es annehmen.
  • @noamuth89
    Ich arbeite an einer Oberschule (nicht Gym): Vor allem den Schülern mit Migrationshintergrund scheitern schon an der aktuellen genderlosen Fassung und sind frustiert. Die Ganze Gender Debatte möchte gerne inkludieren, exkludiert aber diese Gruppe weil die es a) nur extrem erschwert erlernen können oder b) zu Texten in Einfacher Sprache zurückgreifen müssen, was irgendwie auch ein Problem für den Gedanken "Wir nehmen alle mit" ist. Auf allen möglichen Fortbildungen zum Thema LRS und Inklusion an Schulen wurde uns immer mehr der Weg in kurze, klar strukturierte, wenig Fremdwortlastige Verwendung der Sprache nahegelegt, damit alle mitkommen. Aus meiner Sicht als Mittelschullehrkraft ist die Genderdebatte ein Eliten-Problem, was an ganz vielen vorbeigeht. Man erschafft dadurch zusätzlich ein noch Elitäreres System wenn man es z.b. verpflichtend machen würde. Man sollte lieber mehr Energie in die allgemeine Inklusion stecken, da hilft man mehr Menschen.
  • @LimaBeanxx
    Na, das Thema wird sicherlich für einen entspannten und ganz und gar nicht hasserfüllten Kommentarbereich sorgen :/
  • @PfropfNo1
    Also dass ich bei „Professoren“ eher an Männer denke, ist erst seitdem so viel gegendert wird. Denn heute gibt es immer mehr Menschen, die gendern und mit „Professoren“ eben nur Männer meinen. Die gab es vor 5 Jahren nicht. Wenn in der Tagesschau mal nicht gegendert wird, bin ich heutzutage echt verwirrt, was die meinen (meinen die wirklich nur Männer oder haben die vergessen zu gendern?). Früher war das klar. Die vorgestellte aktuelle Studie zeigt, dass man beim generischen Maskulinum eher an Männer denkt. Meiner Interpretation ist, dass das eine Folge des Genderns ist.  Ich finde die Englische Variante am besten, wo man nur ein Wort für beide Geschlechter hat. Weibliche Formen wie „Waitress“ , „Actress“ , „Stewardess“ usw. sollen nicht mehr verwendet werden, stattdessen waiter, steward, actor. Im Englischen gab es kein Gender-bias laut der Studie und das Englische kommt dem generischem Maskulinum am Nächsten.
  • @hansklein4415
    Die Frage von Studien sollte eher sein, ob durch gendern ein Nutzen entsteht, wie mehr Respekt oder andere gesellschaftlichen Nutzen. Ich glaube das gendern zumindest momentan eher negative Auswirkungen auf Respekt von unterschiedlichen Gruppen hat. Respekt für unterschiedliche Geschlechter ist wahrscheinlich nicht nur von Sprache abhängig.
  • @chrissiblaaa4696
    In dieser ganzen Diskussion, werden die, die eh schon Probleme beim lesen haben immer wieder vergessen. Hier wurde es das erste Mal angesprochen. Ich bin Legasthenikerin. Prinzipiell ist es mir egal, ob wir Gendern oder nicht. Muss ich allerdings einen Text lesen, der so geschrieben ist, habe ich verloren. Vorallem, wenn häufig Gegendert wird. Mir fällt es deutlich schwerer einen Text zu lesen in dem Lehrer*innen geschrieben wird, als Lehrerinnen und Lehrer. Sind hier noch mehr Legastheniker, die das selbe Problem haben?
  • @jackfordon7735
    9:25 Sowieso vollkommen bescheuert, dass man eine Studie zur Wahrnehmung verschiedener Pluralformen auf DEUTSCH nicht auf Englisch verfasst hat. Und da wundert man sich, warum Deutsch als Wissenschaftssprache immer mehr an Bedeutung verliert.
  • @tia-vu7oi
    Wo soll hier irgendwas wissenschaftlich betrachtet worden sein?
  • @isherwood9321
    Mit Sicherheit ein schwieriges Thema, das ich nur für mich und meine persönliche Erfahrung kommentieren kann. Ich bin 1971 geboren, also GenX und bin kein Akademiker. In meinem sozialem Umfeld habe ich deutlich mehr nicht-akademische Personen um mich, als akademische. Für mich persönlich, war es immer so, dass wenn das generische Maskulinum verwendet wurde, ich vor meinem geistigen Auge alle Personen gesehen habe, unabhängig von Geschlecht, so war der Begriff "Lehrerkonferenz" für mich nicht nur auf die männlichen Lehrer begrenzt, sondern ich habe alle Lehrenden dort gesehen. Nun wurde es üblich, "Lehrerinnen und Lehrerkonferenz" zu sagen, und vor meinem Inneren Auge habe ich 2 Kreise gesehen, einen Innerhalb des anderen. Der äussere Kreis hat alle alle umfasst, und dann darin der innere Kreis alle weiblichen Lehrer. In meiner Wahrnehmung wurden also die weiblichen Lehrer gegenüber der Gesamtgruppe herausgehoben, und so ging es mir immer, wenn jemand auf ein Gendern oder eine zweigeschlechtliche Sprechweise bestanden hat, jedes Mal hat es auf mich die Wirkung gehabt, dass die Frauen zusätzlich besonders hervorgehoben werden sollten, obwohl alle gemeint, und alle angesprochen wurden. Diese Sichtweise habe ich auch heute nicht verloren - trotz jeglicher akademischer Überlegung - ist es immer noch für mein Sprachgefühl so, dass das generische Maskulinum alle anspricht, und zusätzliche Formen Teilgruppen zusätzlich hervorheben. Für mich hört sich Lehrerinnen und Lehrer" nicht an wie "weibliche Lehrerende und männliche Lehrende" sondern wie "Alle Lehrer und besonders die weiblichen Lehrer" an. Dies widerspricht meiner persönlichen Sprachgerechtigkeit, wenn man also eine Personengruppe ohne Notwendigkeit hervorhebt. Ich verstehe, dass es wohl vielen Leuten darum geht, dass für sie das generische Maskulinum nicht inklusiv ankommt (oder sie dabei nicht abgeholt werden) - und vielleicht kommt auch gerade daher auch der Konflikt, da die art wie ich persönlich es verstehe, genau dem entgegensteht, wie es betroffene Personen verstehen. Da ich mein Leben lang Frauen auch in männer-typischen Berufen erlebt habe, ist für mich das generische Maskulinum keine reine Bezeichnung für ein Geschlecht - die Schreiner umfasst für meine Wahrnehmung alle, tatsächlich fehlt dann in der Bezeichnung "Die Schreinerinnen und Schreiner" die gleiche Hervorhebung der männlichen Schreiner, da erstes eine Teilgruppe der zweiten Gruppe ist, und nicht wie andere es empfinden, zwei gleichberechtigte Gruppen. Ich will noch mal hervorheben, das ist mein persönliches Empfinden, und keine auf Alle projezierte Meinung aber es fällt vielleicht leichter zu verstehen, warum jemand wie ich sich mit Gendersprech so schwer tut.
  • @einstein9891
    Ich denke die meisten im Bereich der Forschung werden mir zustimmen, wenn ich sage, dass es schwer ist Probanden zu finden. Und das Problem bei der Thematik ist auch, dass das Thema eigentlich den Probanden nicht bekannt sein sollte, was es noch schwerer macht, Leute dafür zu begeistern. Ich wüsste auch nicht, wie ich Menschen aus dem Alltag für eine solche Studie gewinnen sollte. Die einzige Idee wäre sich in die Fußgängerzone zu stellen und zufällig Menschen zu nerven. Da wird es dann aber auch woeder ein Bios geben, da die Bereitschaft bei solchen auf der Straße angesprochen Aktionen mitzumachen nicht sehr groß ist. Probanden finden ist immer leicht gesagt, aber echt schwer zu machen. Zum Thema Psychologie Studenten: Bei uns an der Uni sind Psychologie Studenten im Rahmen ihres Studiums gezwungen an einer gewissen Anzahl studien teilzunehmen. Damit soll sichergestellt werden, dass andere Studenten genug Leute für ihre Studien für Bachelor, Master und sonstige Arbeiten finden. Am Ende erreicht man damit aber genau den Bias, den wir in dem Video gesehen haben...
  • @PfropfNo1
    Tatsächlich fühle ich mich als man von „Mitarbeiter*innen“ nicht angesprochen. Ich weiß dass ich gemeint bin, aber nachdem ich mein ganzes Leben aufgewachsen bin, mit dem Wissen, dass die Endung „innen“ Männer explizit ausschließt, ist das nicht intuitiv, dass ich damit plötzlich doch gemeint bin. Dass laut Studie die Leute bei einer Endung wie „in“ oder „innen“ eher an Frauen denken, ist daher nicht überraschend. Leider ist auch nicht überraschend, dass so eine Studie die dem ganzen Spuk sofort ein Ende machen sollte komplett ignoriert wird.
  • @ComicSansMS
    Danke für den ausgewogenen Beitrag. Ich hätte mir gewünscht, dass hier auch Studien anderer Fachrichtungen, insbesondere der Linguistik noch mit erwähnt würden, die oft aus einer komplett anderen Richtung argumentieren als die Sozialwissenschaften. Insbesondere der Unterschied zwischen Assoziation und Verständnis ist hier interessant. Für einen tieferen Einstieg in den Stand der wissenschaftlichen Publikationen und die damit zusammenhängenden ungelösten Probleme, empfehle ich Philipp Huebls erfreulich unaufgeregten und sachlichen Vortrag zum Gendern: https://www.youtube.com/watch?v=yvMGFeQ1gsI&pp=ygUSYnVsbHNoaXQgcmVzaXN0ZW56
  • @Erefar123
    "Holt euch n Tee, machts euch gemütlich, wir steigen durch" Allein die Worte sind ein lange vermisstes Balsam für die Seele ❤
  • @Belgarion2601
    Ich bin es Leid, über das Thema zu diskutieren. Allgemein finde ich, es sollte sprachlich WENIGER Betonung darauf gelegt werden, welches Geschlecht jemand hat, nicht MEHR.
  • @Krawin7626
    Ich bin als Frau trotzdem gegen gendern, weil das Gendern Trennung erzeugt. Ich will mit dem Lehrer eins sein und nicht getrennt genannt werden, DENN ich will Taten, ich will dass wir über Gehälter offen sprechen, sie komplett offen legen und ich will das selbe Gehalt wie Männer bekommen. Und das Gendersprachen Thema lenkt so krass von den wirklich wichtigen Sachen wie Gehältern ab. Ich nenne trotzdem die Genderformen, aber zB das Anpassen und Aufdecken der Gehälter ist deutlich essenzieller.
  • @helenewild9233
    Ich finde es sehr gut, wie du an das Thema herangehst. Auch die Probleme und Herausforderungen der Studien anzusprechen ist sehr wichtig und ich finde vor allem den Punkt mit Sprachbarriere bei Legasthenie und Blindensprache interessant, das hatte ich noch gar nicht so bedacht. Jetzt komme ich selbst aus dem akademischen Feld, dazu aus dem Bereich der Kultur- und Sozialstudien, also ist meine Meinung dazu natürlich beeinflusst wie jede andere auch. Aber als jemand aus der betroffennen Gruppe "Divers", finde ich es schonmal klasse, das das Thema ÜBERHAUPT diskutiert wird. Natürlich tut es weh, wenn Menschen meine Erfahrungen als eine weiblich sozialisierte Person mit queeren Hintergrund diskreditieren oder runter reden. Aber Veränderung ist nunmal anstrengend und macht Angst, ich kann den Widerstand auch etwas verstehen. Trotzdem möchte ich anmerken, dass es allein bei der Gruppe von Frauen ja nichtmal um eine Minderheit geht, sondern knapp die Hälfte der Bevölkerung. Wenn sich in diesem Feld viele dafür aussprechen, dann sollte man doch meinen, dass es etwas Wert ist. Um das Sternchen mache ich mir noch gar nicht so viele Gedanken, weil mir Pronomen und Geschlecht eh egal sind, die passen alle bei mir. Aber den ersten Schritt in Richtung Offenheit zu machen, fände ich sehr zuträglich. Wenn in einem Raum mit 99 Ärzten 1 Ärztin dazu kommt, ist es ein Raum mit 100 Ärzten. Wenn in einen Raum mit 99 Ärztinnen 1 Arzt dazu kommt, werden sofort 99 Ärztinnen zum Arzt. Und das aufgrund eines einzigen Mannes. Das Beispiel finde ich super um das Problem des "mitgemeint seins" zu zeigen. Frauen sind halt nicht mitgemeint, sondern sie sind egal. Und da Sprache unsere Realität bildet und kreiert, finde ich es ein wichtiges Thema. Danke für deine Mühen und Arbeit, Mai!