Viele Jobs, keine Bewerber – Fachkräfte verzweifelt gesucht | SWR Doku

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Published 2023-09-15
In Deutschland werden verzweifelt Fachkräfte gesucht, 1,8 Millionen Stellen sind momentan nicht besetzt. Vor allem in der Sozialarbeit, Kinderbetreuung und Pflege fehlen Arbeitskräfte, ebenso im Handwerk. Die Alarmlampen leuchten rot, denn wenn nicht entgegengesteuert wird, werden alle früher oder später davon betroffen sein. Geht dem strapazierten deutschen Arbeitsmarkt das Personal aus? Ist der Wohlstand in Gefahr?

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Suemeye Arslan ist Krankenpflegerin und würde gerne wieder arbeiten, aber ihr Sohn hat eine seltene Erkrankung und braucht rund um die Uhr Betreuung. Sonst würde er ersticken. Die Pflegedienste haben zu wenig Personal. Solange ihr Sohn Berzan keinen Kindergartenplatz mit spezieller Betreuung hat, kann auch Suemeye nicht arbeiten gehen.

Endlich hat sich im Rollladenbetrieb von Sandra Mayer-Wörner wieder jemand beworben. Passt der Bewerber in ihr Unternehmen in der Nähe von Reutlingen? Wird er die Stelle annehmen? Denn immer weniger Menschen wollen ins Handwerk. Sandra Mayer-Wörner kämpft gegen das schlechte Image ihres Berufsstandes, wirbt in Schulen für Nachwuchs: Zukunftssicher, abwechslungsreich und gut entlohnt sei der Job. Aber junge Menschen seien anspruchsvoll, wollten lieber studieren, sagt sie.

Joachim Lederer ist Metzger in Weil am Rhein. Er hat in einem deutschlandweit einzigartigen Projekt junge Inder:innen angeworben, damit sie hier eine Ausbildung machen.

Diese Doku des SWR trägt den Originaltitel: Viele Jobs, keine Bewerber – Fachkräfte verzweifelt gesucht, In der ARD Mediathek haben wir die Doku bereits im Sommer hochgeladen, aufgrund einer Programmverschiebung war das Ausstrahlungsdatum am 14.09.23. #swrdoku #swrz

Alle Aussagen und Fakten entsprechen dem damaligen Stand und wurden seitdem nicht aktualisiert.

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All Comments (21)
  • @SWRDoku
    Liebe Community - danke für die vielen Erfahrungsberichte. Bitte bleibt aber bei aller Kritik fair und versucht auch, die Gesamtsituation nicht aus den Augen zu verlieren, unter denen die Betriebe stehen. Mehr relevante Dokus & Reportagen in der Mediathek: www.ardmediathek.de/dokus
  • @turquoise4793
    Wie Volker Pispers schon sagte: es gibt keinen Fachkräftemangel, nur einen Mangel an billigen Arbeitskräften.
  • Kein Unternehmen, das gut zahlt und den Arbeitnehmer gut behandelt, hat irgendeinen Personalmangel.
  • @HesseJamez
    Für die Arbeitgeber, die vor 10 Jahren noch 5€/h gezahlt und nach 6 Wochen, wenn es die Prämie vom jobcenter gab, alle wieder rausgeschmissen haben, hält sich mein Mitleid in Grenzen.
  • @tncr
    Früher nicht ausbilden und jetzt beschweren, dass es keine Fachkräfte gibt! Vor 20 Jahren habe ich nur mit Müh' und Not einen Ausbildungsplatz finden können und habe damals über 130 (!) Bewerbungen ans Handwerk und Industrie geschrieben. Ich habe immer gehofft und gewusst, dass sich das Blatt wenden wird. Jetzt ist es so weit. Die Unternehmen haben es selbst zu verantworten!
  • @hamidaltaher542
    Schön zu sehen, dass die Menschen nicht jeden schlecht bezahlten Job annehmen müssen
  • @ralff.1523
    Ich wurde in meiner Ausbildungsfirma nicht sehr gut behandelt. Vor 20-30 Jahren konnten sich die Firmen die Bewerber aussuchen und entsprechend wurde man behandelt. Ich freue mich für alle Arbeitssuchende, das sich das Blatt zugunsten der Bewerber gedreht hat. Die Arbeitgeber müssen im Umgang mit ihrem Personal noch viel aufholen und lernen.
  • @c.h.3524
    Das mit der Umfrage zur 4 Tage Woche bei den Rollobauern wurde nicht korrekt durchgeführt. Sowas muss man anonym machen. Die Mitarbeiter hatten sicher Angst vor der Chefin "faul" dazustehen wenn sie für die 4 Tage stimmen
  • @batikuzey3327
    "Da wir sehr viele Bewerbungen erhalten haben, müssen wir Ihnen leider mitteilen, dass wir Sie im weiteren Auswahlprozess nicht weiter berücksichtigen können". Das ist die Antwort auf die Frage Ingenieurmangel
  • @vokos
    "Lehrjahre sind keine Herrenjahre" hieß es zu meiner Zeit. Nach der Schule musste man sofort eine Ausbildung beginnen, so wurde es einem zumindest von der Gesellschaft eingetrichtert. Die Arbeitgeber haben einen teilweise behandelt wie Dreck, genug Bewerber hatten sie ja. Die Unternehmen haben den aktuellen Fachkräftemangel selbst zu verantworten. Das Rumgeheule ist teilweise sehr amüsant.
  • @beatrixk.6723
    Nach dem Gespräch am Frühstückstisch im Rolladenbetrieb kann ich jeden jungen Menschen verstehen, der dort nicht arbeiten will. Sie sollen froh sein, dass sie noch Praktikanten finden, die umsonst dort arbeiten. Ich würde für umsonst auch nicht Samstags da antanzen wollen. Wenn sie so schlecht über die Jugend denken, wundert es mich nicht, dass dort niemand anfangen will,Was erwarten sie denn? Dass alles so ist wie in den 90igern, als es noch hunderte Bewerber für eine Lehrstelle gab? Und die Azubis als Vollarbeitskraft für wenig Lohn ausnutzen konnte? Die Zeiten haben sich geändert und das ist gut so.
  • @alexandrak5972
    Ich bin immer wieder überrasc ht, dass sich viele Chefs über Azubi-Mangel beschwerden aber gleichzeitig nicht bereit sind Quereinsteiger auszubilden. Das ist meine Erfahrung, denn ich habe viele Freunde und Bekannte mitte bis Ende 20 die in ihrer Jugend etwas geschludert haben und sich erst jetzt um Ausbildungen bemühen. Das macht aber keiner, also versauern diese motivierten Jungen Leute in ungelernten Mindestlohnjobs.
  • @CasterMedicus
    WAAAAAAAAAAAS, die Chefin versteht die Welt nicht mehr, wollte der Praktikant nicht Samstags arbeiten und wundert sich, dass sie 7 offene Stellen haben. Gestern noch eine Doku gesehen, wo der Betrieb seine Handwerker nur 4 Tage die Woche arbeiten lässt. Das nennt sich am Schluss Wettbewerb.
  • @TASH_194
    Schön zu sehen das sich Arbeitgeber nicht mehr alles erlauben können
  • @ITAKing2010
    Früher konnte ein Vater mit seinem Job auf der Baustelle seine komplette Familie gut versorgen. Heutzutage müssen beide Partner Vollzeit arbeiten und das Geld ist trotzdem knapp.
  • Die Mutter von dem Betrieb da: "40 Stundenwoche - da musste auch mal Samstag arbeiten. Wie Samstag? Da hat er was mit seinen Kumpeln was. Was ganz schlimm is, sind die jungen Leute, wo meinet sie verdienen so viel und müssen nichts mehr dafür tun." Der Vater: "Die fühlen sich nicht mehr berufen zum Handwerker oder zu dem, was sie machen wollen." Tochter: "Ne, die wollen sich nur nicht die Hände dreckig machen." Tjaaaa, ein Wunder, dass in dem Betrieb keine jungen Leute arbeiten wollen xD Kann man sich ja nicht ausdenken!
  • @Jan-gw4jd
    Mein Mitleid für die Handwerksfirmen hält sich in Grenzen. Habe selbst im Handwerk gelernt... Von unbezahlten Überstunden, Samstagsarbeit ohne Dank, oder Stunden streichen hatte ich genug. Vom schmalen Taler sowieso. Das Handwerk hat es sich selbst zuzuschreiben, dass die Situation so ist, wie sie ist. Jahrzehnte die Mitarbeiter wie Dreck behandeln, wird halt nicht in 2 Jahren wieder gut gemacht. Zu Sandra kann ich nur sagen, dass sie einen vernünftigen Eindruck macht. Ob sie die Benefits die sie angeblich anbietet, auch wirklich so umsetzt, kann ich nicht beurteilen. Allerdings sollte sie diese auch in ihren Stellenanzeigen kommunizieren, denn wer soll sonst davon erfahren, wenn sie diese nicht mitteilt.
  • @ogerknast3401
    Früher hieß es: " Wenn du für das Geld nicht arbeiten willst finden wir jemand anderen, da draußen gibt es hunderte die deinen Job sofort übernehmen wollen. Heute hat es sich eben gedreht und der Arbeitnehmer sagt: " Was? Mehr bezahlst du mir nicht ? Dann suche ich mir eben einen Arbeitgeber der es tut" . Sehe da kein Problem! Das man den Unternehmen nun das Prinzip von Angebot und Nachfrage erklären muss ist schon peinlich . ;)
  • @renewinqleur
    Die Chefin von der Rolladenfirma wirkt richtig unangenehm im Gespräch mit dem anderen Geschäftsführer - auch das Gespräch mit den Eltern beim Essen über die Praktikanten - kein Wunder, dass die keine Bewerber finden :D Da würde ich ganz schnell die Tür von außen zu machen.
  • @jessepinkman3844
    2700€ Brutto??? Ich kenne Rollladenbauer die 4 bis 5000 brutto zahlen für einen guten Mann. Keine Samstagsarbeit. Weihnachtsgeld. Fahrtkostenzuschuss. Weihnachtsfeier. Sommerfest... Er hat KEINE Personalprobleme und hat treue, motivierte Mitarbeiter. Sie sind per DU und helfen sich gegenseitig, auch privat.